Beschreibung
Monoethylenglykol (MEG): Eigenschaften, Herstellung und Anwendungen
Monoethylenglykol (MEG), umgangssprachlich auch als Glykol bekannt, ist der einfachste zweiwertige Alkohol mit der chemischen Bezeichnung Ethan-1,2-diol und der Summenformel C₂H₆O₂. Es gehört zur Gruppe der Diole, zu denen auch Diethylenglykol (DEG) und Triethylenglykol (TEG) zählen.
Eigenschaften von Monoethylenglykol
- Chemische Formel: C₂H₆O₂
- CAS-Nummer: 107-21-1
- Aggregatzustand: Klare, nahezu geruchlose Flüssigkeit mit süßlichem Geschmack
- Viskosität: Hoch
- Mischbarkeit: Gut löslich in Wasser, Aceton und Ethanol
- Hygroskopie: Stark feuchtigkeitsanziehend
- Leitfähigkeit: Kann Strom leiten
Herstellung von Monoethylenglykol
Monoethylenglykol wird industriell durch die Hydrolyse von Ethylenoxid hergestellt. Dabei können als Nebenprodukte auch längerkettige Glykole wie Diethylenglykol und Triethylenglykol entstehen. Die Reinheit des Endprodukts wird durch mehrstufige Destillation erreicht. Um den Anteil an Nebenprodukten zu minimieren, wird überschüssiges Wasser während der Reaktion eingesetzt.
Anwendungen von Monoethylenglykol
Monoethylenglykol ist ein vielseitig einsetzbarer Rohstoff und findet breite Anwendung in verschiedenen Industriebereichen:
- Frostschutz- und Enteisungsmittel
MEG wird häufig als Grundkomponente in Frostschutzmitteln für Fahrzeuge sowie in Enteisungsflüssigkeiten für die Luftfahrt verwendet, da es den Gefrierpunkt von Wasser effektiv senkt. - Kühl- und Wärmeübertragungsflüssigkeiten
In wässrigen Lösungen dient es als Solemittel in Wärmeübertragungsflüssigkeiten und Kühlmedien (z. B. Glysofor N). - Polyester- und Polyurethanproduktion
MEG ist ein zentraler Rohstoff für die Herstellung von Polyethylenterephthalat (PET) und wird als Ausgangsstoff in der Polyester- und Polyurethanherstellung genutzt. - Hydraulikflüssigkeiten
Aufgrund seines hohen Siedepunkts und geringen Dampfdrucks wird Monoethylenglykol in Kombination mit Wasser auch als Hydraulikflüssigkeit verwendet. - Feuchthaltemittel und Lösungsvermittler
MEG findet Anwendung im kosmetischen Bereich, in Druck- und Stempelfarben sowie als Gastrocknungsmittel und Sperrflüssigkeit.
Chemische Reaktionen und Kettenbildung
Ein besonderer Aspekt von Monoethylenglykol ist die Fähigkeit zur Bildung längerer Glykolketten durch Etherbindungen, wobei Wasser abgespalten wird. Dies führt zur Entstehung von Diethylenglykol und Triethylenglykol.
Lagerung und Sicherheit
- Lagerung: Am besten in Behältern aus Polyethylen, Polypropylen oder Edelstahl.
- Gesundheitsgefahr: MEG ist gesundheitsschädlich und wirkt bei Verschlucken ähnlich wie Methanol. Nach der Aufnahme wird es rasch in Glykolsäure und Oxalsäure umgewandelt.
Synonyme für Monoethylenglykol
- Äthylenglycol/-glykol
- Monoethylenglycol/-glykol
- Ethandiol
- 1,2-Dihydroxyethan
- 1,2-Ethandiol
- Ethan-1,2-diol
- Ethylenalkohol
- Ethylenoxidhydrat
- Glycol/Glykol
Monoethylenglykol (MEG) ist ein essenzieller Rohstoff in zahlreichen Industriezweigen – von der Herstellung von Kunststoffen über Frostschutz- und Enteisungsmittel bis hin zu Hydraulikflüssigkeiten. Durch seine chemischen Eigenschaften und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten bleibt MEG unverzichtbar für viele industrielle Prozesse.
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